Werbung für einen konsequenten Naturschutz.
Im Rahmen der Themenwoche „Emsdettener Venn“ zeigte Ludwig Klasing am vergangenen Mittwoch eindrucksvolle Bilder über das Moor vor unserer Haustür. Seine Bilder, die sämtlich im Venn entstanden sind, wurden zu einer eindrucksvollen Werbeveranstaltung für den praktischen Naturschutz.
Schon früh wurde der Wert des Emsdettener Venns erkannt und bereits 1941 unter Naturschutz gestellt. Aber aufgrund der Kriegswirren wurde dort noch bis in die 60iger Jahre Torf abgebaut, um Heizmaterial für die ärmere Bevölkerung zu gewinnen. Durch ging der Lebensraum für viele typischen Pflanzen- und Tierarten verloren. Das letzte Birkhuhn, das bis dahin im Emsdettener Venn seinen angestammten Lebensraum hatte, wurde 1946 von Jägern erlegt.
Nur durch den gemeinsamen Einsatz der Naturschützer von BUND und Nabu, den Vinndüvels vom Heimatverein und bürgerlichem Engagement konnte das Naturschutzgebiet seine heutig Artenvielfalt wieder erlangen. Anfangs musste noch die Politik überzeugt werden, damit die Verwaltungen finanzielle Mittel zur Verfügung stellen konnten. Heute ist vor allem die biologische Station Motor für die weitere positive Entwicklung nicht nur des Moores, sondern auch für Renaturierung der umliegenden Feuchtwiesen.
Kein Platz im Saal der Bücherei war frei geblieben. Ludwig Klasing präsentierte eine farbenprächtige Show selten gewordener Pflanzen, Tiere und Insekten, die inzwischen hier wieder ihren Lebensraum zurückgewinnen konnten. Sind es hier Gagel, Glockenheide und Torfmoose, dort Brachvögel, Steinschmätzer und Dompfaff, um nur einige zu erwähnen, so zeigte er dazu noch eine kleine Auswahl aus der vielfältigen Insektenwelt. Im Schussakkord krönten die marmorierten Kreuzspinnen den Abend. Am Ende war das Publikum einhellig begeistert.
Hinweis: Die Themenwoche in der Bücherei läuft noch bis zum 21. November. Der Heimatkünstler
Bernd Pöppelmann zeigt ein Auswahl seiner Tierportraits und Landschaftsbilder.
Emsdetten, 11. 11. 2105 F.H.