Vennaktion

Vennaktion in diesem Herbst 

EMSDETTEN.

Dunkle Wolken ziehen über das Venn und ein kühler Wind bewegt die Bäume. Dies ist kein Grund zuhause zu bleiben. Und so arbeiteten an vergangenen Samstagmorgen wieder die Aktiven der Naturschutzverbände, um das Moor von aufwachsenden Faulbeerbäumen, Birkenschösslingen und anderem Wildwuchs zu befreien. Seit über 30 Jahren führen sie diese Arbeiten regelmäßig durch, um so die Regenerationsfähigkeit des Emsdettener Venn zu erhöhen. Und ihre Arbeit lohnt sich. „Im zentralen Bereich des Venns finden wir inzwischen vermehrt wieder die hochmoortypischen Artengesellschaften wie Glockenheide, Sonnentau und sensible Torfmoose. Auch vielen vom Aussterben bedrohten Tierarten konnte damit wieder ihr artgerechter Lebensraum gesichert werden“. Stolz verweist Ludwig Klasing auf die Erfolge der intensiven Naturschutzarbeit, wobei er aber das Fehlen des Moorfrosches bedauert.

Das Emsdettener Venn zählt als Hochmoor zu den sensibelsten Landschaftstypen unserer Region. Aufgrund seiner mageren Vegetation und den sauren Gewässern ist es vor allem durch den hohen Stickstoffeintrag durch die Luft und den Immissionen der Landwirtschaft stark gefährdet. Diese permanente Überdüngung hilft vor allem der Konkurrenz, was letztendlich zu einer Verlandung und Verwaldung des Gebietes führen würde. „Wir können leider keine Entwarnung geben“, erklärte dazu Dr. Peter Schwartze, Landschaftsökologe und Fachleiter der Biologischen Station des Kreises die Problematik. „Trockenperioden oder Starkregenereignisse, als Vorboten des Klimawandels bereiten zusätzlichen Stress“, so sein Statement. Seit vielen Jahren führt er regelmäßige Monitorings durch, um die Qualität des Lebensraums festzustellen. Als ausgewiesenes FFH-Gebiet (Fauna-Flora-Habitat) steht das Naturschutzgebiet unter besonderer Aufsicht der EU. „Unsere Kartierung 2014 förderte teilweise erschreckende Ergebnisse zutage. Daher ist die Arbeit der freiwilligen Helfer im Naturschutz so wichtig“. Eine grundsätzliche Verbesserung erhofft sich Schwartze durch die beantragten EU-Mittel aus dem LIFE-Projekt. Damit könnte der Lebensraumschutz für rd. 36 Hektar Moorlandschaft über drei Jahre gesichert werden. Durch das Wassermanagement in den Feuchtwiesen und den großflächigen Rekultivierungsmaßnahmen kann dem geschädigten Moor geholfen werden. „Aber ob die Mittel bewilligt werden, steht noch in den Sternen“ und so sind die vielen fleißigen Hände weiterhin unabdingbar.

 

Die Vennaktionen finden regelmäßig in den Herbst und Wintermonaten statt.

Weitere Infos bei Ludwig Klasing

 

Emsdetten 05.12.2015   F.H.

 

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