konsequenter Naturschutz im FFH-Gebiet Emsaue!

„Emsauenkollektoren vor dem Aus“, eine Stellungnahme des BUND zur geplanten Energiegewinnug aus Erdwärme in der Emsaue bei Greven

16. April 2019 – Vor einem Jahr wurde den Naturschutzverbänden in den Räumen der Bezirksregierung Münster von Vertretern der Bezirksregierung, der Stadt Greven und des Planungsbüros das Projekt „Erdwärmegewinnung in der Emsaue bei Greven“ vorgestellt.

Dabei vermieden es die Projektbefürworter in bemerkenswerter Weise, auf die zwangsläufig damit verbundenen Konflikte hinzuweisen: Kein Wort von Eingriffen in ein Naturschutzgebiet, welches gemäß der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie europäischen Schutz genießt, keine Auseinandersetzung mit den Schutzzielen der europäischen Wasserrahmen-Richtlinie, wie sie in der Blauen Richtlinie und im Wasserhaushaltsgesetz verankert sind.

Bereits während der Vorstellung wiesen die anwesenden Vertreterinnen und Vertreter der Naturschutzverbände darauf hin, dass das Projekt nicht mit deutschem und europäischem Recht vereinbar ist, sie lehnten die Planung daher einstimmig ab, was sie nachfolgend gegenüber der Genehmigungsbehörde mehrfach ausführlich schriftlich begründeten.

Ein Jahr lang hatte also die Stadt Greven Zeit, einen geeigneteren Standort für die Erdwärmegewinnung mittels Erdwärme-Kollektorfelder zu suchen, sofern sie ernsthaft die Beheizung der öffentlichen Gebäude in der vorgestellten Weise zu betreiben beabsichtigte, aus welchem Grund auch immer. Ein Jahr lang hatte auch die Genehmigungsbehörde Zeit, rechtskonforme Alternativen mit der Antragstellerin zu erarbeiten.

Stattdessen wurde dieses Projekt der Inanspruchnahme von gesetzlich ausgewiesenen Schutzgebieten weiter vorangetrieben ohne die notwendige Prüfung von Alternativen, wohl wissend, dass von den Naturschutzverbänden Klage eingereicht werden würde.

Die Naturschutzverbände haben sich im Vorfeld der Klage stets gesprächsbereit gezeigt, diese Chance wurde von Betreiber- und Genehmigungsseite leider nicht genutzt.

16.04.2019

BUND Kreisgruppe Steinfurt

Siehe auch Pressetext: Westfälische Nachrichten/Grevener Anzeiger vom 12.04.2019

 

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