Prof. Hubert Weiger BUND-Vorsitzender bei TERRA Vita

Der Natur- und Geopark TERRA.vita ist im Mai 50 Jahre alt geworden. Das Tecklenburger Land, das unter anderen in Teilen zur Parkfläche gehört, feierte diesen Geburtstag unlängst in Lengerich. In der dortigen LWL-Klinik gab es für die Bevölkerung ein buntes Programm im Innenhof der Klinik mit etlichen Info-Ständen von Vereinen und Verbänden, auch von Naturschutzgruppen wie der ANTL oder der BUND-Kreisgruppe Steinfurt.

Im Festsaal der Klinik würdigten bei einem Festakt mehrere Redner wie Hartmut Escher, Geschäftsführer von TERRA.vita, das halbe Jahrhundert des Natur- und Geoparks. Dieser ist damit übrigens der drittälteste Naturpark in ganz Deutschland. Landrat Thomas Kubendorff musste kurzfristig seine Teilnahme absagen.

Terra Vita 2012 05 06 Foto W HuberAls prominenten Vertreter des Natur- und Umweltschutzes hatte die BUND-Kreisgruppe den Bundesvorsitzenden ihres Verbandes, Prof. Hubert Weiger, zu der Veranstaltung eingeladen, die mehr Besucher verdient gehabt hätte. Sein Vortrag trug den Titel: „Beitrag der Naturparke zur Erhaltung von Kulturlandschaften“.

Darin ging Weiger zunächst auf die Geschichte der Naturparke, die Geschichte der Naturpark-Idee und auf Alfred Toepfer, den „Vater der Naturparke“, ein. 1921 wurde demnach die Lüneburger Heide der erste deutsche Naturpark.

Naturparke, so Weiger, seien ein Instrument des Landschaftsschutzes, auch wenn sie keinen so hohen Schutzstatus böten wie Naturschutzgebiete oder gar Nationalparke. Vielmehr seien in ihnen Natur, Kultur und die soziale Erholungsfunktion ihrer Landschaft gleichrangig. Das sehe sogar das Bundesnaturschutzgesetz so vor. „Dennoch können und müssten Naturparke bei aller touristischer Nutzung einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt leisten“, erklärte der BUND-Bundesvorsitzende.

„Unsere Vision ist es, dass der Naturpark sich in den nächsten Jahren fortentwickelt, gerade auch im Bereich des Kulturlandschaftsschutzes. Nur intakte Naturräume in einem ökologisch ausgeglichenem Umfeld von Wirtschaft, Handel, Landwirtschaft, Wohnen und Natur bieten die Gewähr für eine nachhaltige Zukunft der Gesellschaft“ so Weiger.

Aktuell gebe es hier eine besondere Herausforderung auch an die Behörden und Verwaltungen. „Hier, in einem besonderen nach EU-Richtlinien geschützten Naturschutzbereich laufen industrielle Ambitionen auf zusätzliche Kalkabbauflächen. Dies muss verhindert werden, denn bezogen auf den Naturpark TERRA.vita, muss der bestehende und erst recht zusätzlicher Kalkabbau im Teutoburger Wald unterbleiben“, sagt der BUND-Vorsitzende.

Am Ende seiner Ausführungen entwarf Weiger eine Vision für TERRA.vita als Naturpark unter Einbeziehung eines Nationalparks von Senne und Wiehengebirge. Dem Naturpark TERRA.vita wünschte er in diesem Zusammenhang alles Gute zum 50. Geburtstag.

Steinfurt/Lengerich

06. Mai 2012

 

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