Emsaue ganz Nah

Die Emsdettner Emsaue ist Naherholungs- und Naturschutzgebiet.

Auf großen Tafeln liest der Tourist von seltenen Tier- und Pflanzenarten, die in der Aue leben wie Nachtigall, Teichrohrsänger und Schwanenblume. Von Brücken, Plattformen und Sitz-Ufos schaut er in die Auenlandschaft mit ihren Wiesen, Flutmulden und Steilwänden. Zu Fuß und mit dem Rad kommt er hier der Ems – vor allem bei Hochwasser – nahe.

Am 29. April 2012 wurde die umgestaltete Emsaue der Öffentlichkeit übergeben.

 

Emsaue: Stein des Anstoßes zur Einweihung

Freude über die gelungene Umgestaltung der Emsaue: ja sicher! Aber dann gab es da noch den „Stein des Anstoßes“, den Heinz Rinsche und Friedel Hesseling von den Naturschutzverbänden Emsdetten überreichten. 

Mit einer naturkundlichen Führung durch Dr. Peter Schwartze von der Biologischen in Tecklenburg hatte das Emsauenfest begonnen. Der menschengemachte Druck auf die Vögel ist hier so stark, dass Bodenbrüter wie der Kiebitz doch lieber ausweichen – mit diesem Beispiel umriss Schwartze die Gefährdung der Emsaue. Und: Wäre die Ems nicht künstlich befestigt, würde sie in einem Terrassenbereich mäandern. Diese Befestigung durch Steinränder sind inzwischen auf den öffentlichen Uferseiten abgetragen, aber noch nicht bei den Privatanliegern.

Als einen Kompromiss zwischen Naturschutz und Erholung würdigte Bürgermeister Moenikes in der Eröffnungsrede die Emsaue in Verbindung mit dem renaturierten Mühlenbach und dem Emsdettener Venn. Landrat Kubendorff wies besonders auf den Emsradweg hin. Norbert Blumenroth von der Bezirksregierung Münster die Emsaue als wichtiges Verbindungsglied zwischen dem Naturschutzgebiet Senne und dem Nationalpark Wattenmeer bezeichnete.

Für die „gelungene Umgestaltung der Emsaue auch gegen manchen Widerstand“ dankte Friedel Hesseling als Sprecher der Umweltverbände Emsdetten den verschiedenen Behörden und Institutionen. Dann holte er Heinz Rinsche aufs Podium, den Mann, der seit Jahren und Jahrzehnten für die Renaturierung der Ems kämpft. Rinsche forderte: „Alle Steine müssen raus, sie gehören hier nicht hin!“ Die Ems müsse wieder ganz ohne Steine in einem freien Bett ohne Steine fließen können. Gemeinsam übergaben sie „Steine des Anstoßes“ an den Bürgermeister, den Landrat und den Vertreter der Bezirksregierung. Eine gelungene Erinnerung an die Ziele des Naturschutzes!

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