Krötenwanderung hat begonnen

Krötenzaun, die Wanderung der Erdkröten hat auch in Sinningen begonnen

EMSDETTEN:  „Am weißen Stein“, der Straße in Sinningen an der Emanuel-von-Ketteler Schule darf ab sofort nur maximal 30 km/h gefahren werden.

Denn der Zug der Amphibien zu den Laichgewässern hat in diesem Jahr bereits etwas früher begonnen. Aufgrund der milden Witterung hatten die Kinder der Grundschule in den letzten Tagen schon einige Erdkröten an der Straße beobachten können. Und da auch schon 3 von Autoreifen überrollt worden sind, mussten die Schutzmaßnahmen schnell aufgebaut werden.

Und so machte sich die Nabu-Naturschutzgruppe unter Leitung von Birgit Bringemeier gemeinsam mit den Grundschulkindern und ihren Eltern am Samstagmorgen an die Arbeit. Mit Spaten und Hacken ausgerüstet, richteten sie den grünen Zaun entlang der Straße auf und gruben im Abstand von jeweils 10 Metern Löcher für die Fangeimer, mit denen dann die Erdkröten eingefangen und sicher über die Straße gebracht werden.

An diesem sonnigen Morgen waren alle mit viel Spaß bei der Sache. „Inzwischen ist es ja schon eine richtige Tradition“, meinte eines der Kinder mit strahlendem Gesicht, als man sich nach getaner Arbeit an dem mitgebrachten Kuchen und mit Getränken stärkte. Begonnen hatte die Naturschutz-Initiative an der Schule bereits 2013. Damals waren die Kinder erschüttert, denn sie fanden viele tote Amphibien an der Straße. Nach intensiven Vorbereitungen gelange es, dass sie 2014 erstmalig den Krötenzaun aufbauen konnten. Und es lohnt sich immer wieder, im letzten Jahr sammelten sie allein 615 Erdkröten, sowie Gras- und Teichfrösche und auch einige Molche bei den täglichen Sammelaktionen ein. „Dies ist eine gute Bilanz“, wie Birgit Bringemeier erklärte, sei die Begeisterung bei den Kindern immer wieder groß, wenn sie den Erfolg ihrer täglichen Bemühungen für den Naturschutz handfest erleben können. Dabei ist auch alles behördlich geregelt, ansonsten wäre auch die Geschwindigkeitsbegrenzung für Fahrzeuge auf Tempo 30 hier im Außenbereich nicht möglich. Dabei würden sich vor allem die Eltern der Sinninger Schulkinder freuen, wenn diese Tempobeschränkung nicht am Ende der Wandersaison Mitte April wieder aufgehoben würde.

Für den sicheren Schulweg sollte hier immer Tempo 30 gelten“, so ihre Forderung.

Friedel Hesseling

Veröffentlicht am 25.02.2019 in der EV – Emsdettener Volkszeitunng

 

Bilder:

die Aktiven nach getaner Arbeit.

Ab jetzt werden sie die Zaun 2xtäglich kontrollieren und die Amphibien einsammeln und zum Laichgewässer tragen

Birgit Bringemeier kümmert sich seit 2013 um die Organisation und die tägliche Betreuung.

Biologieunterricht zu anfassen, in mitten der Natur macht den Kindern besonderen Spaß!“

Die bisherige Bilanz der Initiative:

2013 die ersten Beobachtungen, es wurden viele tote Amphibien gefunden

2014 wird der Krötenzaun auf Initiative des Nabu zum ersten Mal aufgebaut

und ca. 800 Erdkröten, Grasfrösche, Teichfrösche und einige wenige Molche werden eingesammelt

weiterhin: 2015 = 953 Erdkröten und 2018 615 Erdkröten, sowie Grasfrösche, Teichfrösche und

Die Erdkröte:

Mitteleuropäische Erdkröten führen im Frühjahr oft massenhafte Wanderungen vom Winterquartier zum Laichgewässer durch. Wegen ihrer langsamen Fortbewegung und ihres großen Aktionsradius sind Erdkröten in hohem Maße durch den Straßentod gefährdet. Erdkrötenbestände werden insbesondere durch die Zerschneidung ihrer Lebensräume mittels Straßen bedroht.

Die Art ist über die Bundesartenschutzverordnung „besonders geschützt“ (§7 Abs. 2 Nr. 13)

 

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