Der LUMBRICUS-Bus, das rollende Klassenzimmer der NUA NRW
– Ökologie zum anfassen, Umweltbildung, die Spaß macht – ein Bericht vom Arbeitsbesuch des LUMBRICUS in der Geschwister-Scholl-Schule im Oktober
EMSDETTEN.
„Die Wasserqualität des Mühlenbaches ist weniger zufriedenstellend als gewünscht“ erklärte der Biologe Dietmar Schruck am Ende eines Umweltforschungstages vor der Haustür der Geschwister-Scholl-Schule. Mit dem Lumbricus-Bus, dem rollenden grünen Klassenzimmer machte der Umweltpädagoge der Natur- und Umweltschutzakademie NRW (NUA) am Donnerstag Station an der GS-Schule.
Für die 20 Schülerinnen und Schüler des Biologiekurses der Klasse 8 stand an diesem sonnigen Spätsommertag die Ökologie der Biosphäre ´Fließgewässer´ auf dem Stundenplan. In drei Arbeitsgruppen erforschten sie zunächst die physische Beschaffenheit des Mühlenbaches, analysierten die Tier und Pflanzenwelt und unternahmen chemische Messungen. Anschließend konnten sie ihre Messwerte mit wissenschaftlichen Vergleichswerten genauer analysieren.
„Wir haben im Unterricht die verschiedenen Ökosysteme behandelt. Für die Erkundung der Gewässerökologie ist der Lumbrikus-Bus mit seiner modernen Laborausstattung unschlagbar. Hier macht der Unterricht besonders viel Spaß“, wie die Biologielehrerin Susanne Schüssele, Referendarin an der GSS die Mitarbeit ihrer Schüler lobte.
Für den weiteren Unterricht wurden am Ende sämtliche Ergebnisse dokumentiert. Viel gelernt, doch leider bekam der Mühlenbach an diesem Tage wieder keine guten Noten. Denn in den Käschern fanden sich zu wenige Egel und nur einige Eintagsfliegenlarven. Für diese war der zu trockene Sommer wohl ungünstig und die Wasserqualität unzureichend, schließlich lagen die Nitratwerte deutlich zu hoch. Die Pflanzen am Ufer waren allzu üppig, dank der hohen Stickstoffparameter.
„Hier an der Mühlenbachbrücke gleicht der Bach eher einem Kanal. Eine umfassende Renaturierung wäre wünschenswert um die Strukturqualität zu verbessern“, erklärte Dietmar Schruck die Analyseergebnisse, enttäuscht zeigte er sich, da sich bei den zu hohen Nitrat- und auch Phosphatwert keine Verbesserung gegenüber den Vorjahren gezeigt hätten.
Er kennt den Mühlenbach, denn seit 2001 ist er mit Lumbrikus-Bus unterwegs und war dabei auch häufiger in Emsdetten zu Gast. Ende des Jahres ist für ihn Schluss, dann wird Schruck in den Ruhestand gehen, auch wenn ihm die Arbeit als Umweltbilder immer Spaß gemacht habe.
Der Lumbricus-Bus ist seit über 25 Jahren ist er in NRW unterwegs. Wegen seiner modernen Laborausstattung und mit seiner umweltpädagogischen Arbeit direkt in der Natur ist er beliebt und überall gefragt. „Ökologie zum Anfassen, so macht der Biologieunterricht richtig viel Spaß“, so auch die Meinung der Schüler an diesem Schultag nach vier Stunden aktiven Unterrichts in der Natur.
11.10.2018 Friedel Hesseling
erschienen in der EV – Emsdettener Volkszeitung