Der BUND-Naturgarten in voller Pracht

„Der Kampf gegen den Kiesgarten“ und „mehr Natur im eigenen Garten wagen“, so das Motto für den Naturschutz in der Stadt

Im Rahmen der Jahresversammlung präsentierte der BUND am 19. Juni 2018 den Naturgarten in Emsdetten, Am Waldrand

 

 

„Der Natur sollte in jedem Garten mehr Freiraum gegeben werden, denn die Natur ist selbst der beste Gärtner“,

erklärte Marvin Ottenjann bei seinem Rundgang durch den BUND-Mitmachgarten am Brookweg. Die Umweltverbände hatten zu einem Garten-Info-Abend am Dienstag eingeladen. Gärten werden immer mehr zu letzten Rückzugsorten heimischer Tier- und Pflanzenarten und dass das natürliche Gärtnern gar nicht so schwer und zeitaufwändig sein muss zeigte der Initiator an vielen eindrucksvollen Beispielen aus dem Naturgarten.

Vor einigen Jahren hatte die BUND-Jugend eine große Gartenparzelle in Emsdetten im Kleingartenbereich „Am Waldrand“ übernommen und zu einem Mustergarten umgebaut, wobei bei sämtlichen Aktionen die ökologischen Gesichtspunkte im Vordergrund standen. Und so präsentierte sich der Garten an diesem Dienstagabend in überbordener Blütenpracht seinem Publikum.

Über 60 interessierte Natur- und Gartenfreunde waren der Einladung der Naturschützer gefolgt und konnten mit Begeisterung viele praktische Tipps für den eigenen Garten mit nach Hause nehmen. Es blühte und summte in jeder Ecke des Gartens. Küchenkräuter, Kohlrabi oder auch Kartoffeln, dazu Blumen, von Wildbienen und anderen Insekten umschwärmt, zeigten wie naturnahes Gärtnern funktionieren kann. Weniger düngen und weniger Rasen mähen, dazu nur Bäume und insektenfreundliche Pflanzen aus der Region verwenden, können als erste Maßnahmen der Natur auf die Sprünge helfen.

Dem tristen Kiesgarten ist der Kampf anzusagen“, so das Thema des Tages, denn Schottern hat keinen Charme, ist langfristig nicht weniger pflegeintensiv und zu dem nicht billiger. In den aufgeräumten Gärten fehlen vor allem der heimischen Tier- und Pflanzenwelt letzte wichtige Rückzugsorte zum Überleben. Daher sollten geeignete Nisthilfen für Vögel und Wildbienen in jedem Garten selbstverständlich werden. Zudem verringern magerer Beete den Aufwuchs vieler unerwünschter Wildkräuter und die Notwendigkeit zu Gießen und zu Düngen drastisch. Eine Wildblumenwiese, schwarzer Holunder und Hartriegel gedeihen hier gut und bieten auch optisch immer wieder eine spannende Augenweide.

Jürgen Schneiders, Fachreferent vom Naturgarten e.V. der selbst seinen Garten in Ibbenbüren in den letzten 10 Jahren in ein Naturparadies verwandelt hat, gab in der anschließenden Diskussions- und Fragerunde weitere Tipps rund um den Naturgarten.

„Wenn man seinen Garten naturnah umbauen will, kann man auch in kleinen Schritten vorgehen“, wie er sagt, sei dabei aber die Natur der beste Baumeister. Ein Naturgarten darf ruhig etwas wilder sein, müsse deswegen aber nicht ungepflegt aussehen, so entstehe auch mehr Akzeptanz dafür bei den Nachbarn.

 

Emsdetten, 19. Juni 2018

erschienen am 22.06.2018 in der EV – Emsdettener Volkszeitung

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