Wildbienen-Info-Show mit dem Experten Hermann Hunfeld

„Emsdetten blüht auf“

Hermann Hunfeld, Wildbienenexperte war zu Gast in Emsdetten.

Lesen Sie hier unseren Bericht:

Die Schneeglöckchen stehen noch in voller Blüte und die Osterglocken und gelben Narzissen kündigen unmissverständlich den Beginn des Frühlings an. Die Kornelkirsche und die Rispenspiere beginnen zu knospen und wenn es gut läuft, müssten hier bald Heerscharen von Insekten aufkreuzen, hier seien insbesondere Bienen und Wildbienen genannt, die sich um die bunt aufkeimende Blütenpracht kümmern.

„Die Welt kann so bunt und schön sein“, meint Hermann Hunfeld. Er ist Ingenieur und seit einigen Jahren auch ein ausgewiesener Experte für Wildbienen.

In einem Dortmunder Schulgarten hatte er seine Studien begonnen und war mit wissenschaftlicher Akribie den Problemen der Natur auf den Grund gegangen. Die Sorge um die Vielfalt in der Natur treibt ihn um. „Denn die bunte Artenvielfalt ist in Gefahr, weil der Mensch zu sorglos mit der Natur umgeht, Flächen versiegelt werden und so genannte Pflanzenschutzmittel unnötig und großzügig angewandt werden“, wie er sagt. Aber man könne mit einfachen Mitteln dem Trend entgegenwirken.

„Emsdetten blüht auf!“, dieses Motto haben sich Bürgermeister Georg Moenikes und die Stadt Emsdetten für dieses Jahr auf die Fahnen geschrieben. Auch unter diesem Motto hatten die Emsdettener Umweltverbände Hermann Hunfeld, als einen besonderen Experten in Sachen Natur zum Emsdettener Frühjahrsmarkt eingeladen. Am Stand der Kleingärtner im Lichthof gab es einen besonderen Infostand zum Thema Wildbienen und am Abend war eine Diskussion angesagt. Aufgrund des hohen Interesses wurden die Diskussion am Freitagabend spontan in den Bürgersaal verlegt. Die Marktstände wurden dafür etwas an die Seite geräumt, so dass Hunfeld, spontan und unbefangen wie er es liebt, seinen spannenden Vortrag auf der Bühne seinem Publikum präsentieren konnte. „Wir freuen uns, dass die Umweltverbände diese Info-Veranstaltungen gemeinsam mit den Kleingärtner veranstalten konnten“, begrüße Dr. Joachim Kamp die Gäste.

Anspruchsvoll und unterhaltsam entführte Hunfeld die gespannt lauschenden Besucher in die Welt der Wildbienen. Dies eine Insektenart, die äußerst wichtig für das Gleichgewicht in der Natur ist. Ist Vielen nur die gemeine Honigbiene geläufig, so gibt es von den Wildbienen in Deutschland rund 560 verschiedene Arten, darunter finden sich auch die Hummeln und Hornissen. Sie stehen sämtlich unter strengstem Naturschutz, wobei die Hälfte zu den bedrohten Arten zählen und auf der roten Riste stehen. Ihr wesentlicher Job in der Natur ist das Bestäuben der Pflanzen, und da sind sie höchst effizient. „Und jede Art hat auch ihre besondere Lieblingspflanze“, wie er erklärte, daher sei es so wichtig, ein breites Angebot von vielen verschiedenen Nahrungspflanzen in der näheren Umgebung zu bieten. Natternkopf und Wegwarte oder Bienenweide und Zaunwicke sind nur einige, die auch dem Naturbeobachter im naturbelassenen Garten viel Spaß bringen können.

Vor allem sollte der Mensch auch beim „urban Gardening“ insbesondere auf die Bienen- und Insektenfreundlichen Blumen und Stauden achten. „Damit es vor der Haustür nicht nur schön bunt blüht sondern auch ein gesundes Refugium für Insekten wird und damit auch den heimischen Vögeln einen gedeckten Futterplatz und damit Heimat bietet“.

Die Wildbienen sind gut verträgliche Mitbürger, sie stechen nicht und wohnen bevorzugt in Höhlen, Röhren oder Nischen. Sie mögen keine zugepflasterten Vorgärten oder geschotterte sterilen Gärten. „Und Insektenhotels beziehen sie gern, wenn sie denn gut gemacht sind“, wie Hunfeld erläuterte. In seinem kurzen Exkurs zeigte er, was beim Bau einer geeigneten Brutröhre beachtenswert ist, damit diese auch von den fleißigen Tierchen akzeptiert werden kann. Schließlich müssen sie dort ihren Pollenvorrat und Brutzellen anlegen können.

In der lebhaften Diskussion gab der Referent den Naturfreunden, Gartenbesitzern, Imkern und allen anderen noch viele gute Tipps für einen behutsamen Umgang mit der Natur mit auf den Weg.

„Er hat das Leben der Wildbienen so spannend präsentiert, wie ein Krimi. Die zwei Stunden sind wie im Fluge vergangen“, sichtlich begeistert kommentierte ein begeisterte Zuhörer den Vortrag.

Hinweis: weitere Infos zum Thema Wildbienen bieten die Umweltverbände BUND und NABU.

Hier noch einige Hinweise zum Thema:

Am Bienen- und Wildbienentag im Herbst 2018 wird auch der Film „More than Honey“ gezeigt.

Am 20.04.2018 19.30 Uhr Naturgarten-Vortrag mit Jürgen Schneiders „Der Naturgarten unter dem Aspekt der Bestäuber“ Gemeinschaftsveranstaltung mit den Kleingärtnern im Vereinsheim „Morgenröte“.

 

 

28.03.2018

Friedel Hesseling

Der Beitrag ist erschienen in der EV – Emsdettener Volkszeitung

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