Zum Tag des Baumes

Totes Holz ist oft erstaunlich lebendig. Stirbt ein Baum, so zieht sofort neues Leben ein. Etwa 1.500 Pilzarten und über 1.700 Käferarten sind in Mitteleuropa auf sich zersetzendes Holz angewiesen. Umgefallene Bäume sind ideales Keimbett für Baumsamen und fördern so die natürliche Waldverjüngung. Alte Bäume mit Höhlen, Astlöchern, Spalten und Rissen sind Lebensraum für Spechte und Fledermäuse. Je älter, dicker und reicher an abgestorbenen Ästen, Stammteilen und Höhlen ein Baum ist, desto wertvoller ist er für den Naturschutz. Egal ob im Wald, im Park oder im Garten – alte Bäume und Totholz sind oft die letzte Rückzugsmöglichkeit für hoch spezialisierte Arten.

Totes Holz für mehr Artenvielfalt: Um Lebensraum für seltene Pflanzen, Pilze und Tiere zu schaffen, sollen mehr abgestorbene Bäume im Wald zurückgelassen werden. Das ist das Ziel der sogenannten Biotopholz-Strategie desnLandesbetriebs Wald und Holz.

Das Projekt trägt den Namen „Xylobius“. Dahinter steckt der biologische Fachbegriff Xylobiont, der soviel wie „im Holz lebend“ bedeutet.

Bäume auf der gesamten Fläche des Waldes sollen nicht als Baumaterial oder Brennholz verwertet, sondern sich selbst überlassen werden.

Das dürfte aber nicht nur auf den Staatswald beschränkt werden, denn auch in der Stadt bietet Totholz einen wichtigen Lebensraum für Specht und Fledermaus.

Sie machen das Holz zum lebendigen Biotop und spannenden Blickfang – auch im Garten. Grünes Koboldmoos und  Waldorchidee leben ebenso vom Totholz wie Farn und Pilz. Wildbienen, Fledermäuse und Eichhörnchen finden Unterschlupf und  Nistraum im Holz, auch für Hirschkäfer und Waldkauz bietet sich hier ein Lebensraum.

 

25. April 2017

Und hier noch der Pressebericht von Wald und Holz zum Thema „Xylobius“

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