Baumkraftwurz, ein Baum macht Karriere

Der Baumkraftwurz ist mit seinen großen tiefgrünen Blättern, die an den Ahorn erinnern, ein markanter Hingucker in Gärten oder Parks. Seine Heimat ist Ostasien und in unseren Regionen kommt er bisher eher selten vor. In Fachkreisen wird der Baum unter der Gattung der ´Baumaralie´ oder ´Kolopanax septemlobus´ geführt.

Was meinen Sie zu der Idee, einen Exoten in den Garten zu pflanzen. Wir freuen uns auf Ihren Beitrag zu einer angeregten Diskussion.

Aber lesen zunächst hier die Geschichte des Baumkraftwurz:

Vor rund 25 Jahren gelangte ein junges Exemplar des Baumkraftwurz eher zufällig in den Garten von Georg Strickling.

Er ist als Naturschützer beim NABU – Naturschutzbund in Emsdetten – engagiert und vor allem durch sein Engagement für Schwalben und Mauersegler bekannt.

Bei der Arbeit in einer Baumschule hatte Georg Strickling den exotischen Schössling des Baumkraftwurz entdeckt. Der stachelige Stamm mit seinen tiefgrünen langstieligen Blättern gefiel ihm spontan und genauso spontan erwarb er das gut Stück, das dann einen sonnigen Platz in seinem heimischen Garten fand.

Und hier ist seitdem der Baumkraftwurz der große Star, der inzwischen die stattliche Höhe von sieben Metern erreicht hat. Alljährlich erfreut er die ganze Familie an seiner Blütenpracht im Frühling, wenn dort reges Insektentreiben herrscht, über den Sommer, wenn im Geäst reges Treiben von Singvögeln zu beobachten ist, bis zum Herbst, wenn sich die tiefgrünen Blätter allmählich in eine leuchtend gelbe Pracht verwandeln.

 

Sohn Max Strickling, 15 Jahre alt und Schüler der GSS, hat im Schuljahr 2014/15 ein Naturtagebuch geführt. In dieser Zeit hat er den Baum genauestens beobachtet und alle Details rund um den Baum in seinem „Baumbuch“ dokumentiert.

Wie präsentiert sich der Baum im Jahresverlauf? Wie schnell wachsen seine Setzlinge? Welche Insekten und Vögel sind als Bewohner und Gäste zu finden und welche Krankheiten können festgestellt werden? Dies nur einige Fragen, denen er dabei akribisch auf den Grund gegangen ist und die er mit vielen Fotos dokumentierte. Ein wesentliches Ergebnis seiner Recherchen ist, dass dieser Baum zwar ein Exot ist und als invasive Art gelten kann, der aber andererseits robust erscheint, den veränderten Bedingungen durch den Klimawandel zu genügen und der gleichfalls beliebt bei den heimischen Vogelarten und Insekten ist. „Die Verbreitung der Art in unserer Region wäre sicherlich eine Bereicherung für die heimische Natur“, da ist sich auch sein Vater Georg, der Naturschützer sicher.

Und daher kamen Vater Georg und Sohn Max jetzt auf die Idee, die vielen Setzlinge, die sich inzwischen im Garten angesammelt haben, an interessierte Gartenfreunde gegen ein geringes Entgelt weiterzugeben. „Der Baum wird kraftvolle Akzente in jedem Garten setzen“, so die Idee. Zudem soll der Verkaufserlös allein dem Naturschutz zu Gute kommen. Jeder Euro wird für die Anschaffung neuer Nisthilfen für Mauersegler sinnvoll angelegt werden.

 

Hinweis: Wer sich für den Erwerb eines Setzlings des Baumkraftwurz interessiert oder wer weitere Informationen über diese Exotische Pflanze wünscht, kann sich per Mail an Georg Strickling wenden. E-Mail Adresse: baumkraftwurz@gmx.de

Emsdetten, 30. März 2017

 

 

 

Erschienen in der EV – Emsdettener Volkszeitung –  am 30.03.2017

Faktencheck:

Der Baumkraftwurz ist ein sommergrüner, sehr dickästiger Strauch oder kleiner Baum mit tief eingeschnittenen 5-lappigen, ahornähnlichen Blättern und der in Mitteleuropa bis zu 12 Höhe erreicht. Der Stamm und die Äste sind mit sehr vielen dicken Stacheln besetzt.

In der Zeit Juni – Juli trägt der Baum doldige Blüten. Die Steinfrüchte sind kugelig, dunkelblau und die Samen sind flach.

Dieses sehr seltenes Gehölz, welches mit seinem ornamentalem Laub Akzente setzt, ist beheimatet in China und Japan – dort bis 30 m hoch.

Es gilt auch das Synonym Kalopanax septemlobus. Der Artname leitet sich vom 7-lappigen Blatt ab.

 

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein, Berichte, Natur veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.