25 Jahre NEULAND

 

NEULAND feiert 25-jähriges Bestehen

wir vom BUND gratulieren!

 

Lotte, Kreis Steinfurt:

NEULANDSeptember, Erntedank und Zeit der Hoffeste. Ein ganz besonderes Hoffest feierte am vergangenen Sonntag der Erzeugerverband NEULAND auf dem Hof Steinmann in Lotte. Hier am östlichen Rand des Kreises Steinfurt, vor den Toren von Osnabrück, wurde das 25 jährige Bestehen von Neuland gefeiert.

Ein buntes Fest, hier auf dem Hofgelände an der Ibbenbürener Straße. Bei sonnigem Wetter gibt es Jazz-Musik von NoSense, Bratwurst und Bier, dazu ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Hofführung und Fachforum. Viele Gäste sind hier, darunter viele Landwirte und Verbraucher. Die eingeladenen Vertreter der Parteien sind nicht gekommen, wohl mit der Meinung, dass für sie hier keine Stimme für die anstehende Bundestagswahl zu holen wäre. Dabei ist die Erfolgsgeschichte von Neuland doch hoch politisch.

Grußwort Prof. Hubert Weiger:

Hubert Weiger Vorsitzender BUND“Das Konzept einer regional und am Tier orientierten Landwirtschaft muss Eingang finden in unser gesamtes Handeln, sonst geht es gegen die Wand. Das Label „NEULAND“ ist eine Absage an die konventionelle Landwirtschaft“, betonte Prof. Hubert Weiger, Bundesvorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz in Deutschland, bei seiner Laudatio zu Beginn. „NEULAND ist unsere gemeinsame Kampfansage gegen die industrielle Agrowirtschaft und Leitbild für eine artgerechte Nutztierhaltung, umweltschonender und ökologisch orientierter kleinbäuerlicher Betriebsführung und Vermarktung“.

Vor 25 Jahren hatte der BUND – Bund für Umwelt und Naturschutz-, gemeinsam mit der ABL – der Arbeitsgemeinschaft bäuerlicher Landwirtschaft – und dem Deutschen Tierschutzbund den Erzeugerverband NEULAND gegründet.

Neuland:

die vertreter der verbände„Damals war es eine Provokation für die traditionelle Landwirtschaft, Wachstum und Intensivierung den Rücken zu kehren und sich auf artgerechte Nutztierhaltung zu spezialisieren. Dazu die Idee einer Vermarktung auf regionalen Märkten. Und schließlich alles unter der Prämisse von Gesundheit, Umwelt und Tierschutz“, erklärte Jochen Dettmer, der Bundesgeschäftsführer des Vereins Neuland. „Damals gab man dieser Idee und dem Unternehmen NEULAND keine lange Lebensdauer.“ Totgesagte leben länger, fügt er lächelnd hinzu, denn inzwischen sei Neuland sogar zum Leitbild einer zukunftsorientierten und gesunden Landwirtschaft geworden. Heute wird Neuland in der Politik ernst genommen. Und immer mehr Landwirte stellen ihren Betrieb auf ökologischer Erzeugung gemäß den Richtlinien von Neuland um.

Hofbesichtigung mit Martin Steinmann:

HofbesichtigungDie Neuland Richtlinien erklärt Martin Steinmann bei einer Führung durch die Ställe seines Hofes. Wir arbeiten ohne Gentechnik und benötigen keine Antibiotika. Es gibt strengste Vorgaben für die Stallsysteme für Schweine und Hühner. Die Tiere haben mehr Platz, immer frische Luft und sie fühlen sich sichtlich wohl. Man kann die offenen lichtdurchfluteten Ställe besichtigen. In einem großen Wiesenareal scharren die Hühner. Diese Art der extensiven Tierproduktion ist teurer als in der konventionellen Landwirtschaft. Die Qualität rechtfertigt einen höheren Preis, dafür sind die Tiere gesund.

Johannes Remmel gratuliert:

Am Nachmittag kommt Johannes Remmel, Landwirtschaftsminister in NRW und gratuliert. „Das Neuland-Konzept ist eine Alternative zur industrialisierten Landwirtschaft“, erklärt er in seinem Grußwort. Er spricht über die Nitratbelastung und den steigenden Medikamenteneinsatz in der konventionellen Landwirtschaft. Er benennt die Tierquälerei der Massentierhaltung mit ihrer Belastung für die Menschen und Tiere. HofbesichtigungDies alles sei eine fatale Fehlentwicklung. Die Werte von Neuland dagegen seinen für umweltbewusste Verbraucher zunehmend alternativlos, so Remmel.

 

 

Fazit:

In den letzten Jahren hat es in der konventionellen Landwirtschaft auch im Kreis Steinfurt einen Boom beim Ausbau von Massenproduktionsanlagen für Hühner, Schweine und Rinder gegeben. Der Bedarf der Verbraucher in Deutschland kann schon längst gedeckt werden. Trotzdem setzt die Agrarlobby auf weiteres Wachstum.

HühnerhofDie Rückbesinnung auf eine gesunde Landwirtschaft nach den NEULAND-Leitlinien ist alternativlos.

25 Jahre Neuland sind gerade ein Anfang auf dem Weg zur Vernunft.

Ein besonderer Anlass zu feiern.

Eigener Bericht

Friedel Hesseling

01. September 2013

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