Saerbeck – Bioenergiepark Wegweisendes Projekt auf gutem Weg

BUND-Kreisgruppe Steinfurt besucht den Bioenergiepark Saerbeck

Bürgermeister Roos

Bürgermeister Roos

SAERBECK. Die Gemeinde Saerbeck hat sich für die Zukunft einiges vorgenommen. Bis zum Jahr 2030 will die Klimakommune energieautark werden – ohne CO2-Ausstoß. Das bedeutet: spätestens in 18 Jahren soll Saerbeck auf der Grundlage von nachwachsenden Rohstoffen und regenerativen Energien seine Energiewende geschafft haben.

Ein ehrgeiziges Vorhaben, das bereits für viel Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit und bei anderen Kommunen gesorgt hat. Herzstück des Projekts ist der 90 Hektar großer Bioenergiepark auf dem Gelände des ehemaligen Munitionsdepots in Saerbeck. Anfang 2011 haben die Bauarbeiten begonnen.

Auch bei Natur- und Umweltschützern weckt der Bioenergiepark Interesse. Im Januar des Vorjahres besuchten Mitglieder der BUND-Kreisgruppe Steinfurt die Projektfläche. Mitte dieses Monats folgte der zweite Besuch. „Wir wollten uns umfassend über die Intention des Bioenergieparks, die politischen Gegebenheiten sowie den jeweils aktuellen Stand der Planungen und der Bauausführungen informieren lassen“, erklärt Friedel Hesseling vom BUND den Hintergrund. Wie 2011 übernahm auch dieses Mal Bürgermeister Wilfried Roos die Führung und informierte die Besucher umfassend über den Fortgang der Arbeiten.

Standort der SolaranlagenSeit dem Start haben die Bauarbeiten ihre Spuren hinterlassen, wobei Flächen und Biotope für den Naturschutz gesichert und auch weiter entwickelt werden. Auf den ehemaligen Bunkern werden Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von rd. 6 MW Leistung errichtet, die Genehmigung liegt seit Ende März vor. Die Solarmodule sollen ab Mitte des Jahres Strom ins Netz einspeisen. Das Stromnetz hat die Gemeinde Saerbeck inzwischen von der RWE gekauft und hierfür eigens Stadtwerke gegründet.

Zu einer weiteren wichtigen Säule der Saerbecker Energieversorgung werden sieben Enercon-Windkraftanlagen mit je 3,5 Megawatt Leistung, für die erste Anlage sind die Fundamente fertig.

Eine Biogas-Anlage der Firma Envitec ist bereits in Betrieb und nebenan ist die Baustelle der Kreiskompostierungsanlage (EGST) auszumachen. Dazu kommen noch Blockheizkraftwerke, die aus dem Gas Strom und Wärme gewinnen werden und als wegweisendes Zukunftsprojekt für die Energiespeicherung werden Redox-Flow Batterien ihren Platz in den alten Bunkeranlagen finden.

Der gesamte Bioenergiepark werde durch die Universität Münster und die Fachhochschule Steinfurt wissenschaftlich begleitet, so Roos. Finanziert wird das Ganze unter anderem durch eine Energiegenossenschaft an der sich die Bürger beteiligen können.
Ein Modell, an dem auch die Umweltschützer des BUND durchaus Gefallen finden. Nicht nur deswegen fällt ihr Fazit nach dem Besuch in Saerbeck insgesamt positiv aus: „Der Bioenergiepark als ein Baustein der Energiewende erscheint zukunftsweisend, sofern die eingeleiteten Maßnahmen mit der Zukunftsforschung und Entwicklung der Abfall- und Energiewirtschaft verknüpft bleiben“, fasst Hesseling zusammen „ und Saerbeck wird mit diesem Projekt zu einem Leuchtturm im Kreis“ so die abschließende Meinung von Prof. Haubold.

Schon jetzt weist der BUND darauf hin, dass im Herbst eine naturkundliche Exkursion in den Bioenergiepark auf der Agenda stehen wird.

Emsdetten / Steinfurt den 14. April 2012

 

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