Baumfällaktion Diemshoff im Januar 2012

Unsere Stellungnahme zur Baumfällaktion:

Die Umweltverbände wurden von der Stadt zu Beginn der Baumfällarbeiten über die Sachlage umfassend informiert, nachdem wir der Stadtverwaltung mit Schreiben vom 08. Januar unseren Standpunk dargelegt hatten.

Eine Verkehrssicherungsverpflichtung der Stadt ist wichtig. Was wir aber hierbei außerordentlich bedauern ist, dass die Baumfällaktion dann doch sofort und so radikal durchgeführt wurde.

Aus ökologischer Sicht beinhaltet ein gesunder Wald immer auch einen Anteil von alten und älteren Bäumen mit entsprechenden Totholzanteilen. Diese Anteile sind für die Regenerationsfähigkeit eines Waldes, für Fauna und Flora überlebenswichtig, denn neben dem Humusgrundstock bilden sie u.a. auch Lebensräume für Insekten, Vögel und viele sonstige Tiere und begründen dadurch eine gesunde nachhaltige Waldökologie.

Der Waldstandort Diemshoff beinhaltete einige ältere Bäume, die unbezweifelt schadhaft und angeschlagen waren und denen daher auch keine lange Lebensdauer mehr beschieden hätten. Aber stand deren Standfestigkeit aktuell in Frage, dass Gefahr in Verzug bestand?

Da nun Fakten geschaffen sind, müssen wir damit leben. Andererseits soll der Auencharakter entlang des Mühlenbaches erhalten bleiben. Herrn Schäckel signalisiert uns bereits, dass dort eine standortgemäße Wiederaufforstung erfolgen werde.

Es wird um Auskunft erbeten, wie die Wiederaufforstung des Standortes geplant ist und ob dafür die erforderlichen Mittel aus dem laufenden Etat eingeplant sind.

Im weiteren Verlauf des Albert-Haverkamp-Weges befindet sich weiterer wertvoller Altbestand, der auch ältere, teils schadhafte Bäume beinhaltet.

Wir fordern die Stadt auf, dass vor einer Entfernung von alten Bäumen aus versicherungstechnischen Gründen zuvor auch die aufgezeigten ökologischen Aspekte zu berücksichtigen sind. Deswegen müssen Maßnahmen zur Verbesserung der Vitalität und baumpflegerische Sicherungsmaßnahmen erfolgen, um den Bestand und die Auenstruktur zu erhalten. Weiterhin können und müssen ggfls. gesonderte Wegeführungen, Hinweistafeln oder ggfls auch Absperrungen erfolgen.

Weiterhin fällt auf, dass im Fahrwasser der Stadt weitere Baumfällungen erfolgten. Im Rahmen der Baumschutzsatzung der Stadt sind die Bürger und auch die Stadt selber verpflichtet, alles für den Erhalt von gesunden Bäumen in der Stadt zu veranlassen

Emsdetten, den 20. Januar 2012

F. Hesseling

c/o Umweltverbände in Emsdetten BUND/NABU

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