Wurden die Tiere des NABU gestohlen? Wer kann Hinweise geben!

19 Schafen und 6 Ziegen aus der Herde des NABU wurden gestohlen. Die Aktiven des Naturschutzbundes sind erschüttert.

Die Polizei sicherte die Spuren, aber noch herrscht Ratlosigkeit aufgrund eines so dreisten Diebstahls.

Gesucht werden Zeugen, die die Tat beobachtet oder die Auffälliges gesehen haben oder sonstige sachdienliche Hinweise geben können!

 

Die Münstersche Zeitung berichtet heute von diesem unverschämten Raub.

lesen Sie weiter den Bericht der MZ:

 

Die Herde auf der Weide am Grafensteiner See ist deutlich dezimiert. Grasten hier bis vor wenigen Tagen noch 30 Schafe und sechs Ziegen, sind jetzt nur noch zehn Lämmer und ein Mutterschaf übrig geblieben. 19 Schafe und die sechs Buren-Ziegen wurden gestohlen.

 

Hier grasten sonst 30 Kamerun-Schafe und sechs Buren-Ziegen. In der Zeit zwischen Samstagabend und Sonntagnachmittag wurden 19 Schafe und alle Ziegen von Unbekannten gestohlen. Reifenspuren auf der Wiese lassen Nabu-Geschäftsführer Kurt Pick darauf schließen, dass die Täter mit einem großen Hänger auf die Weide gefahren sind. Dabei wurde die Weide am Samstagabend um 19.30 Uhr noch einmal kontrolliert.

Brocken hinwerfen

„Die haben das Tor zur Weide aufgebrochen und die Tiere im Stall zusammengetrieben, verladen und abtransportiert“, sagt der 73-jährige Borghorster. Auch ist sich Pick sicher, dass es hell gewesen sein muss, als die Täter die Tiere zusammen trieben. „Im Dunkeln ist das quasi nicht möglich.“ Seit 2004 gehören die Tiere dem Naturschutzbund und sollten weiter gezüchtet werden.

Ehrenamtliche fahren täglich zu den verschiedenen Standorten der Nabu-Tiere. Neben den Kamerun-Schafen und den Burenziegen, gehören dem Nabu noch 17 schottische Hochlandrinder. Sie sollen Extremstandorte – zum Beispiel ehemalige Kalkabbruchgebiete – fachgerecht beweiden.

Auch Nabu-Vorsitzender Edmund Bischoff steht auf der Weide am Grafensteiner See. Gerade untersuchte die Polizei die Reifenspuren auf der Wiese. „Es wird schwierig“, weiß Bischoff. Der Boden ist trocken und fest, die Spuren nur im Gras zusehen. Er hofft, dass viele Radfahrer das gute Wochenend-Wetter genutzt haben und an der Nabu-Weide vorbei gefahren sind, vielleicht sogar etwas gesehen haben.

„Das muss langfristig beobachtet und geplant worden sein“, ist sich der Vorsitzende sicher. Eine Versicherung ersetzt dem Nabu die Tiere nicht. „Die sind nur Haftpflicht versichert. Das könnte sonst keiner bezahlen.“

Pick hat Tränen in den Augen, sind ihm die Tiere in den letzten Jahren doch ans Herz gewachsen. „Ich könnte einfach nur heulen. Wir haben soviel Arbeit und Liebe in das Projekt gesteckt. Am liebsten würde ich die Brocken hinwerfen.“

Mit Ohrmarken

Er will sich gar nicht ausmalen, geschweige denn aussprechen, was mit seinen geliebten Schafen und Ziegen passiert ist. Er tut es trotzdem: „Wir werden sie nicht wiederfinden. Die Tiere leben wahrscheinlich nicht mehr.“ Alle Tiere hatten Ohrmarken und waren so gekennzeichnet. „Kein Schlachter, kein Hof würde sie abnehmen“, ist sich der Naturfreund sicher.

Befürchtung

Ihm graut es schon jetzt vor dem nächsten Spaziergang oder Streifzug durch den Wald, befürchtet, dass die Tiere schon geschlachtet wurden: „Vielleicht finden wir irgendwann im Wald die Innereien und die Ohren.“ Nach diesem Satz muss Kurt Pick schwer schlucken.

Jetzt grasen die elf verbliebenen Jungtiere alleine mit einem Mutterschaf auf der einen Hektar großen Weide. Seinen Traum von der Nachzucht der Kamerun-Schafe wird er hier begraben.

 

Münstersche Zeitung, 26. September 2011

Bericht von Yvonne Petrausch

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