Nachhaltigkeit in unserer münsterländischen Landwirtschaft

ein Leserbrief zum Thema Landwirtschaft

 

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Hartneckig versuchen die Landwirtschaft und deren Verbände seit Tagen in den Medien den Mythos „Wir haben die Münsterländer Parklandschaft geschaffen und sind die eigentlichen Naturschützer“ aufrecht zu erhalten.

Doch den Menschen im Kreis ist die Realität durchaus bewußt und sie sehen die Folgen der „modernen“ Landwirtschaft täglich vor Augen und spüren sie in der Nase! Zunehmende Vermaisung der Landschaft, durch Nitrat gefährdete Grundgewässer, Fließgewässer die zum größten Teil als erheblich beeinträchtigt gelten müssen, ständige Belästigung durch Güllegestank bis in die Innenstädte, vermehrter Glyphosateinsatz zur Erntebeschleunigung, Ausbau der Massentierhaltung mit all ihren Folgen, dass ist die Realität!

Was sieht man, wenn man mit dem Fahrrad durch den Kreis fährt wirklich? Eine ausgeräumt Landschaft außerhalb der Naturschutzgebiete? Findet man irgendwo noch die Farbenvielfalt früherer Zeiten? Sieht man noch Singvögel, Schmetterlinge oder Hummeln und Bienen?                                                                                                  Nein, diese Vielfalt ist den Insektiziden, Pestiziden und Herbiziden zum Opfer gefallen. Die Singvögel haben sich in die Städte zurückgezogen, da ihnen außerhalb die Nahrung fehlt.

In dem Zeitungsbericht „Leistungen zum Nulltarif“ zählen Landwirte auf, was sie für die Natur Alles leisten. Sie haben Tümpel und Teiche auf ihren Höfen, pflegen Wallhecken und Wassergräben und legen Streuobstwiesen an. Dabei vergessen sie nur zu erwähnen, dass sie Subventionen für diese Pflegeleistungen bekommen, dass sie die Teiche brauchen um das Löschwasser für ihre Ställe nachweisen zu können und die angelegten Streuobstwiesen vermehrt nur Ausgleichsmaßnahmen für riesige Stallbauten sind. Auch die Anlage von Uferrandstreifen mögen einzelne Landwirte durchaus durchführen, es gibt aber auch zahlreiche Bespiele dafür, dass bis an die Gewässerränder gesäht und damit auch gedüngt und gespritzt wird. Bei den Entwässerungsgräben ist das meistens der Fall und auch diese haben irgendwo Verbindung mit einem Gewässer und transportieren somit Alles, was der Landwirt so auf seine Äcker spritzt in die Fließ- oder Grundgewässer.

 

01. September 2010

Brigitte Meibeck

 

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