Emsdetten in der ersten Reihe dabei!
Atomausstieg – sofort !
Schon sehr beeindruckend, wie ein langer Lindwurm von Atomkraftgegnern durch Gronau zieht, um vor der Urananreicherungsanlage der Firma URENCO für einen sofortigen Ausstieg aus der Kernenergie zu demonstrieren.
Unser Bericht vom Tage
90 Aktive allein aus Emsdetten, dazu viele aus dem Kreis ST sind mit Bussen nach Gronau gekommen, darüber hinaus treffen wir viele bekannte Mitbürger, die mit dem PKW oder dem Fahrrad anreisen.
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Bürgerprotest
Schon um 14:00 Uhr sind mehr als 10.000 Menschen auf dem Gronauer Bahnhofsplatz versammelt und lauschen dem virtuosen Geigenspiel der Musikgruppe und den Rednern auf der Bühne.
Was insbesondere auffällt, sind die vielen „normalen“ Leute, wie du und ich und dazu die vielen jungen Leute, die heute den sonnigen Ostertag nutzen, um ihren Unmut über die Nutzung der Kernenergie Ausdruck verleihen wollen!
Udo Buchholz von der AKU-Gronau erläutert, dass die Urananreicherungsanlage URENCO in Gronau ein wesentlicher Grundbaustein der Atomwirtschaft weltweit ist. Von hier aus werden die großen Atommeiler mit atomarem Brennstoff versorgt. Die Atomstromkonzerne RWE und EON als Miteigentümer der Anlage setzen derzeit immer noch auf den weiteren Betrieb und den weiteren Ausbau dieser Anlagen in Gronau und im benachbarten Almelo.
Willi Heesters vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen sagt, dass „die Bedeutung der Urananreicherungsanlage URENCO von der Anti-Atom-Bewegung zu lange unterschätzt wurde. Sie ist ein wesentlicher Mosaikstein im Netz der Atomwirtschaft“.
Wir im Münsterland müssen dafür sorgen, dass die Anlagen der URENCO in Gronau, das Zwischenlager AHAUS und die Atomanlagen in LINGEN sofort stillgelegt werden und damit der Grundstein für einen Ausstieg aus der gesamten Kernenergie gelegt wird.
Paul Kröfgens vom BUND mahnt, dass der Ausstieg aus der Kernenergie nicht bedeuten darf, dass neue Kohlkraftwerke gebaut werden. Die Energiewende ist allein mit erneuerbaren Energien und dezentralen Strukturen intelligent machbar. Die Energiekonzerne wollen mit ihren Kostenszenarien die Mitbürger verschrecken, da sie die wirklichen Folgekosten der Kernenergie verschweigen.
Eindringliche Grußworte auch aus Russland von Rashid Aimov, der mahnt, dass man die Probleme von Tschernobyl auch nach 25 Jahren nicht gelöst habe.
Still wird es, als die junge Frau aus Japan mit eindrucksvollen Worten aus ihrer Heimat berichtet; über die derzeitige Situation nach dem Atomunfall, über das Aufkommen der dortigen Anti-AKW- Initiativen und deren Unterdrückung durch Politik und Presse und auch von den Machenschaften und dem gesellschaftlichen Einfluss der Firma TEPCO in Japan.
Ein eindrucksvoller Protestzug
Angeführt von einer Kolonne von rd. 50 Traktoren zieht der Protestzug friedlich zum URENCO-Gelände. Vorbei an vielen Anwohnern und schaulustigen Bürgern, die sich nicht in den Zug einreihen wollen, da sie noch zögerlich sind oder vom Arbeitgeber und Sponsor URENCO abhängig? Wir müssen ihnen klar machen, dass Sonne und Wind in eine bessere Zukunft führen und die Kernenergie uns auch in Zukunft noch zulange noch mit ihren strahlenden Hinterlassenschaften beschäftigen wird.
Leider bleiben uns dort die Tore der URENCO-Anlage verschlossen, die Verantwortlichen der Atomlobby wollen hier und heute nicht mit uns diskutieren. Wir bleiben mit der Abschlusskundgebung auf der Bundesstraße, gemäß dem Motto der Veranstalter:
der Atomausstieg findet auf der Straße statt.
– eine eindrucksvolle friedliche Demonstration von letztendlich mehr als 15.000 Menschen für die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen.
Und Auftakt weiterer Demonstrationen bis es soweit ist!
zur nächste Mahnwache in Emsdetten
am Montag, den 02. Mai 2011
um 18:00 Uhr am Morgentaubrunnen
Emsdetten, den 26. April 2011
Bericht und Fotos
Friedel Hesseling