NABU Bericht über die Jahreshauptversammlung 2011

30 Jahre aktiv für Mensch und Natur im Kreis Steinfurt – NABU zeigt Flagge

Jahreshauptversammlung NABU-Kreisverband Steinfurt in der Villa der VerbundSparkasse Emsdetten-Ochtrup am 12.04.2011

 

 

Der Vorstandsvorsitzende der VerbundSparkasse Emsdetten-Ochtrup, Dr. Peter Eckhardt, hatte als Hausherr das erste Wort und ging in seinem Grußwort gekonnt auf „Naturthemen“ ein. Schwerpunkt seines Vortrages der „Bioenergie-Park Saerbeck“ und die Projektarbeit der Sparkassen-Auszubildenden im Naturschutzgebiet Emsdettener Venn.

Letzteres war auch Thema bei Heinz Rinsche, vom gastgebenden Verband, den „Umweltverbänden Emsdetten“ – hier jedoch mit dem Schwerpunkt: Tourismus und Naturschutz. Natürlich durfte bei Heinz Rinsche auch sein Lieblingsthema nicht fehlen:
Motto: Die Ems muss wieder krumm werden.

Im Rechenschaftsbericht des Vorstandes ging der Kreisverbandsvorsitzende Edmund Bischoff aus Neuenkirchen auf die erfolgreichen kreisweiten Arbeitseinsätze im NSG Emsdettener Venn und der Tümpelkette in Holsterfeld ein und lobte den ehrenamtlichen Einsatz der vielen Landschaftswächter, die oft aus NABU-Kreisen kommen. Er führte den Mitgliedern aber auch die intensive Gremienarbeit vor Augen – unverzichtbare Lobbyarbeit in zahlreichen langen Sitzungen.

Der NABU wird in vielen Gremien gehört – z. B. in der Naturschutzstiftung des Kreises Steinfurt, dem Unteren Landschaftsbeirat, im LAG-LEADER-Vorstand, in der AG Jungendverbandsarbeit um hier nur einige zu nennen. Er wird zwar gehört – aber leider hört man nicht immer auf ihn.

So standen auch unsinnige Straßenbauprojekte, wie die Umgehung Altenberge und die ‚Querspange‘ (Erschließungsstraße) im geplanten Gewerbegebiet Rheine-R in der Kritik. Letzteres treibt einen Keil in die offene Landschaft zwischen dem NSG Waldhügel und dem FFH-Gebiet Emsaue. Auch Gasbohrungen mittels Fracing und natürlich die Agrargas-Anlagen und Intensivtierhaltungsbetriebe – die wie Pilze aus dem Boden schießen, und zur Vermaisung der münsterländischen Parklandschaft führen – wurden heftig kritisiert.

Eine „Never-Ending-Story“ ist das Thema: Greifvogelverfolgung und Jagdfrevel. Hierzu stellte Edmund Bischoff die neue und gut funktionierende Regelung vor, die mit den Naturschutzverbänden, der Unteren Landschaftsbehörde des Kreises (ULB) und der Kreispolizeidirektion getroffen wurde.

Der NABU-Kreisverband Steinfurt wird im Mai 2011 stolze 30 Jahre alt – und zeigte im letzten Jahr häufig Flagge bei den Anti-Atom-Demonstrationen und Mahnwachen in Lingen, Ahaus, Gronau, Emsdetten und Rheine. Auch zukünftig wird der NABU hier Flagge zeigen.

Positiv auch die Mitgliederentwicklung – mit fast 2.000 Mitgliedern ist der NABU-Kreisverband Steinfurt der stärkste Naturschutzverband im Münsterland.

Die Jugendreferentin, Christiane de Jong, ging in ihrem Rechenschaftsbericht auf die NAJU-Gemeinschaftsaktion: „Das große Klappern“ im NaturZoo Rheine und die Aktivitäten der lokalen Naturschutz-Jugendgruppen ein. Durch die Kooperation mit der NAJU-NRW und der neuen NAJU-Regionalbetreuung erhofft man sich hier zukünftig noch stärkeren Zuwachs an Kinder- und Jugendgruppen.

Endlich erschien – unmittelbar aus dem NRW-Wirtschaftsministerium in Düsseldorf kommend – der NABU-Landesvorsitzende NRW, Josef Tumbrinck. Er berichtete nicht nur über den Sachstand im Verbandsklageverfahren gegen die Startbahnverlängerung am FMO sondern auch über die vielfältigen Herausforderungen der Naturschutzverbände auf der Ebene der Landespolitik.

Im Gepäck hatte er eine Silberne und gleich drei Goldene-NABU-Ehrennadeln – hohe Auszeichnungen – die er an verdiente NABU-Mitglieder verlieh – verbunden mit einer Laudatio für jeden Geehrten.

Siehe hierzu gesonderter Bericht bzw. Hierüber berichtete wir in unserer Ausgabe vom…

Die Formalien – insbesondere der Tagesordnungspunkt: „Wahlen“ – ging dann in Rekordzeit über die Bühne. Alle sechs Plätze für die Delegiertenversammlung vom NABU-NRW in Dortmund konnten besetzt werden.

Bei den Vorstandswahlen wurden sowohl Geschäftsführer, Kurt Pick, aus Steinfurt-Borghorst als auch Schatzmeister, Christian Grottke, aus Neuenkirchen für weitere zwei Jahre wiedergewählt.
Als Nachfolger von Dieter Beßmann, Rheine, der – seiner Liebe folgend – den Kreis Steinfurt verlassen hat – wurde Wolfgang Stegemann aus Rheine zum Artenschutzbeauftragten Fledermäuse gewählt.

Edmund Bischoff

Emsdetten am 12.04.2011

 

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