Der Klageweg des NABU gegen den Ausbau des FMO geht weiter

Der NABU (Landesverband NRW) hat beim renommierten Deutschen Zentrum für
Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln inzwischen ein Gutachten in Auftrag
gegeben, um zu klären, ob Interkontinentalflüge am FMO in einem
nennenswerten Umfang überhaupt realisierbar waren und sind. Der NABU
wird dieses Gutachten im nächsten Jahr dem OVG Münster in dem sich im
zweiten Rechtsgang (nach Zurückverweisung durch das
Bundesverwaltungsgericht an das OVG Münster) befindenden Klageverfahren
des NABU betreffend die Startbahnverlängerung am FMO vorlegen. Hierüber
hat der NABU die Presse per Pressemitteilung gestern informiert.

Offensichtlich am gleichen Tage hat das Oberverwaltungsgericht (OVG)
Münster die Presse darüber informiert, dass das OVG Münster in dem
Klageverfahren des NABU im Mai 2011 mündlich verhandeln und entscheiden
wolle.

Es ist interessant zu beobachten, wie unterschiedlich hierüber in den im
Münsterland erscheinenden Zeitungen Westfälischen Nachrichten und
Münstersche Zeitung (diese heißt in Greven: Grevener Zeitung) berichtet
wird.

Während in der Grevener Zeitung hierüber heute, insbesondere über das
vom NABU in Auftrag gegebene Gutachten beim DLR an drei Stellen der
Zeitung (auf der ersten Seite, im überregional erscheinenden Hauptteil
und im Grevener Lokalteil) sehr ausführlich berichtet worden ist, wobei
auch das sehr gute Renomme des DLR mehrfach erwähnt worden ist, wird
hierüber in den Westfälischen Nachrichten nur ganz kurz auf der 1. Seite
berichtet. Dabei wird jedoch nicht einmal erwähnt, dass der NABU das
Gutachten beim DLR in Auftrag gegeben hat. Dann braucht man auch nicht
darüber zu informieren, dass es sich dabei um Gutachter mit guten
Renomme handelt, was sich auf den Ausgang des Klageverfahrens auswirken
könnte.

Dazu mag sich jeder seine eigene Meinung bilden. Man kann nur
spekulieren. Stellt diese äußerst kurze Berichterstattung in den WN etwa
eine Art der Selbstzensur der Redaktion dar? Wenn das der Fall wäre,
könnte dieses wiederum damit zusammen hängen, dass Dr. Benedikt Hüffer
Mitherausgeber der Westfälischen Nachrichten (WN) ist. Er ist
gleichzeitig auch amtierender IHK-Präsident. Die IHK Nord-Westfalen
verlangt schon seit vielen Jahren vehement die Startbahnverlängerung am
FMO, zuletzt durch Dr. Benedikt Hüffer in seiner Rede anläßlich der am
Vortage, den 17. 11.2010, erfolgten Einweihung des „direkten“
Autobahnanschlusses. Oder hat die Redaktion für diese verkürzte Art der
Berichterstattung eine andere plausible Erklärung? Wie gesagt: Man kann
nur spekulieren. Es ist schade, dass sich die Redaktion der WN durch
diese sehr verkürzte Art der Berichterstattung überhaupt einem solchen
Verdacht aussetzt. Vielleicht holt sie ja am Montag in einer
ausführlichen Berichterstattung das Versäumte nach. Man kann es nur hoffen.

Ludger Schulze-Temming

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