Grossmastanlagen

5. Tag der Landwirtschaft am 20.09.2009 des WLV

 

Besucherrekord bei der Leistungsschau der konventionellen Landwirtschaft am

Wochenende in Riesenbeck. Gut war, dass sich die Landwirtschaft in ihrer

vollen Breite präsentierte.

So war u.a. auch die FNL –Fördergemeinschaft Nachhaltige Landwirtschaft –

präsent, die sich sachlich über kritische Themen mit der Öffentlichkeit

auseinandersetzen will.

Doch leider wurde ein wesentliches Problem, welches den Umwelt- und

Naturschutzverbänden und vielen Bürgern im Kreis Steinfurt seit langem auf

den Nägeln brennt, nicht thematisiert, und zwar die stetig steigende Zahl

von Hähnchenmastställen in der Region.

 

Denn die Hähnchenmast scheint derzeit besonders im Münsterland zu boomen.

Zum Beispiel die Gemeinde Billerbeck im benachbarten Kreis Coesfeld ist

inzwischen zu einem Epizentrum der industriellen Geflügelhaltung geworden,

es sollen dort allein in diesem Jahr 13 neue Mastställe mit mehreren

hunderttausend Tieren in Betrieb gehen.

Aber auch im Kreis Steinfurt sollen neben den vielen bereits genehmigten

Intensiv-Mastbetrieben eine Unzahl neuer Hähnchenmastanlagen entstehen.

 

„Eine verhängnisvolle Entwicklung“ konstatiert der BUND, Kreisgruppe

Steinfurt –Bund für Umwelt und Naturschutz -. Viele Bürger gehen

wegen der Umweltbelastungen der Mastanlagen und den weiterhin erteilten

Baugenehmigungen auf die Barrikaden, denn sie fürchten wegen der mit

dem Betrieb verbundenen Umweltbelastungen um ihre Gesundheit und die ihrer Kinder.

 

„Die Emissionen der Großmastanlagen sind nicht unkritisch“, bescheinigen

Experten, denn in der Abluft können gefährliche Keime von Viren oder

Bakterien enthalten sein, so genannte Bioaerosole.

Ein weiteres unzureichend gelöstes Problem sind die erheblichen Kotmengen,

die von den 40.000 oder auch 80.000 Tieren je Maststall dort laufend

produziert werden. Teilweise soll der aggressive Mist von Spezialfirmen

entsorgt bis nach Sachsen-Anhalt gekarrt werden. „Ein Mülltourismus der

besonderen Art“ bedauert der BUND.

 

Wie viele Großmastanlagen sollen von der zuständigen Kreisverwaltung noch

Genehmigt werden, bevor die Maßstäbe der Nachhaltigkeit und der nachhaltigen

Entwicklung auch in diesen Teil der regionalen Landwirtschaft eine

Grundsätzliche Bedeutung erhält.

 

Der BUND fordert die Verantwortlichen auf, über die Probleme der Massentierhaltung

und den Problemlösungen gemeinsam zu debattieren und die papierenen Thesen der FNL

mit Inhalt zu füllen.

 

Pressemitteilung des BUND

21. September 2009

 

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