Nabu Krötenzaun-Projekt in Sinningen

Arbeit kann auch Spaß machen, das bewiesen die Kinder vom NABU, als sie am vergangenen Sonntagvormittag (28. Februar) den Krötenzaun in Sinningen aufbauen durften. Mit dieser Krötenzaunaktion wollen sie eine kleine Sinninger Erfolgsgeschichte des praktischen Naturschutzes fortsetzen.

 

Wenn der Frühling kommt, beginnen die Amphibien – Frösche, Kröten und Lurche – zu wandern. Dies ist schon ein faszinierendes Naturereignis, wie sich die Tiere auf den Weg zu ihrem Gewässer machen, um dort zu laichen. Wenn da nicht die Straßen wären, die für viele zur tödlichen Falle werden.

 

Im letzten Jahr sind die jungen Naturschützer des Naju (Kinder und Jugendgruppe im Naturschutzbund – NABU) in Sinningen dem Amphibientod erfolgreich entgegen getreten. Mit einem Krötenzaun an der Verbindungsstraße in Sinningen, gegenüber der Schule konnten hunderte von Kröten und Fröschen gerettet werden. Dieser Erfolg spornt an und daher soll es auch in diesem Jahr wieder so werden. Die rund 20 Kinder des Naju schleppten gemeinsam mit ihren Eltern das Baumaterial herbei, gruben kleine Löcher und zogen lange Gräben; mit viel Spaß bei der Sache bauten sie den rund 200 Meter langen Schutzzaun wieder auf.

„Unsere Kinder konnten es kaum abwarten, den Zaun wieder aufzubauen. Nun sind sie gespannt, wann die Krötenwanderung endlich losgehen wird“, erzählt Birgit Bringemeier, sie ist Erzieherin in der Emanuel von Ketteler Schule. „Und das Richtfest feiern die Kinder heute wieder im Froschkostüm“ ergänzt Thomas Schomaker, NABU Aktiver.

 

Hinweis zur Situation:

Im jedem Frühjahr werden immer wieder viele Frösche und Kröten Opfer des Straßenverkehrs. Denn, sobald es Frühling wird, die Tage wärmer werden und morgens die Luft vom Tau feucht ist, machen sich die Kröten auf den Weg zu ihren Laichgewässern. Hier in Sinningen wandern dann die Amphibien aus den angrenzenden Sanddünen- und Waldgebieten zum nahegelegenen See. Dabei müssen sie die Straße überqueren, was für viele von ihnen tödlich endet. Zwar gibt es Hinweisschilder, aber für die Autofahrer ist es meist unmöglich, rechtzeitig zu reagieren.

Die Krötenzäune stellen nur provisorische Schutzanlagen dar.

Hinweise für Autofahrer:

Als Autofahrer sollten Sie im Frühjahr vor allem die Warnschilder mit dem Zusatzzeichen Krötenwanderung beachten und die oftmals vorgeschriebene Geschwindigkeitsbegrenzung einhalten. Achten Sie auf Krötenzaunbetreuer am Straßenrand. Amphibien sind aus dem fahrenden Auto kaum von Blättern auf der Straße zu unterscheiden. Meiden Sie lieber Straßenabschnitte mit Amphibienwechsel und nehmen in der Amphibienwanderzeit einen kleinen Umweg in Kauf.

 

28. Februar 2015

 

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