Wie verbringen Tiere den Winter

 Wie verbringen Tiere den Winter

22. November 2013 EMSDETTEN. Wie die Tiere in unseren Breitengraden den Winter verbringen, erfuhr eine Gruppe Kinder der NABU-Naturschutzjugend von ihren Leiterinnen Christiane de Jong und Birgit Bringemeier, als sie sich am Freitag den 22.11.2013 in den Räumen der Alltagshilfe in Sinningen trafen.

„Augen zu und durch“ heißt es für Igel, Fledermaus, Frosch und viele andere Tiere während des Winters. Doch es ist nicht so einfach, die passende Bleibe zu finden, so viel Energie wie möglich zu horten und nicht zu erfrieren. Christiane berichtete, dass die Tiere im Winter unterschiedliche Überlebensstrategien haben.

 

Es gibt winteraktive Tiere wie den Fuchs, das Reh und einige Vögel wie die die Meise und Amsel, deren Fell oder Federkleid im Herbst dichter wird, sodass sie im Winter nicht frieren müssen. Diese Tiere jagen auch im Winter und scharren mit den Pfoten im Schnee nach Futter, oder suchen Früchte und Samen.

Einige Tierarten, wie z. B. das Eichhörnchen oder der Dachs sind Winterruher. Sie schlafen in den Wintermonaten die meiste Zeit. Wenn sie hungrig sind, wachen sie kurz auf und zehren von ihren im Herbst gesammelten Vorräten und schlafen dann weiter.

Die Winterschläfer wie z. B. der Igel und die Fledermaus fressen sich im Herbst einen dicken Winterspeck als Nahrungsvorrat an und suchen sich, wenn es kälter wird, einen sicheren Unterschlupf unter Laubhaufen, Baumwurzeln Holzstößen und in alten Gebäuden. Erstaunt waren alle Kinder, als sie hörten, dass diese Tiere ihre Körpertemperatur und Herzschläge im Winterschlaf stark absenken, damit der Körper möglichst wenig Energie verbraucht. Sterben die Tiere dann nicht, fragt Tom? Nein, die lebenswichtigen Funktionen werden zum Glück aufrechterhalten.

Verwundert waren die Kinder auch, dass einige Tiere, z. B. Eidechsen, Frösche oder Schlangen in der schneereichen Zeit in die Winterstarre fallen. Sie müssen sich aber dafür vor Wintereinbruch einen frostsicheren Unterschlupf im Erdboden unter Steinen oder Baumwurzeln suchen, erklärte Christiane.

Die einzigen Tiere, die uns in den Wintermonaten verlassen, sind die Zugvögel. Sie fliegen bis zu 10.000 kmin den warmen Süden, weil sie bei uns nicht mehr genug Nahrung finden und sich nicht auf die Kälte einstellen können.

Silian bemerkte, dass wir Menschen es da ja schließlich einfacher haben und uns Winterkleidung anziehen, die Heizung anstellen, Essen kaufen und es uns gemütlich machen.

Nach der einführenden Gesprächsrunde ging es erst einmal ausgelassen und fröhlich in das angrenzende kleine Waldstück. Birgit hatte ein Eichhörnchenspiel vorbereitet. Dazu verwandelten sich alle Kinder in Eichhörnchen.

Alle Kinder bekamen fünf Haselnüsse in die Hand, die sie als Wintervorrat im Umkreis von 50 Metern jeweils an unterschiedlichen Stellen verstecken sollten. Emsig wurden die Nüsse in Baumritzen, an Wurzeln und Blättern versteckt, bevor sie in ihrem Eichhörnchenkobel in eine Winterruhe fielen. Als ihr Magen zwischendurch knurrte, wurden sie immer mal wieder wach und suchten nach ihren Nüssen, die sie verspeisen wollten. Zum Glück hatten alle Eichhörnchenkinder am Ende des Winters fast alle Nüsse wiedergefunden und sind nicht verhungert!

Nachdem alle von ihrem ausgelassenen Winter Erlebnis zurück waren, konnte jedes Kind eine Fledermaus aus Papier falten und ein zum Thema passendes Memory spielen, bevor in gemütlicher Runde der Kuchen verspeist wurde. Dabei lass Christiane aus dem Buch „Fledermaus Mausohr“ von Vera Trachmann den Teil über die spannende Suche nach einem Winterquartier vor.

Alle waren sich am Ende der Veranstaltung einig, dass wir Menschen allen Tieren die im Winter bei uns bleiben, eine intakte Umwelt bieten müssen, damit sie der Kälte trotzen können und genügend Futter und Überwinterungsplätze zum Überleben finden.

Emsdetten, den 22.11.2013

Dieser Beitrag wurde unter Jugendgruppe veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.