11. März Fukushima – Jahrestag

4000 vor Uranfabrik Gronau – 50 000 bundesweit – Zehntausende in Frankreich

Vor der Urananreicherungsanlage in Gronau ging zum 1. Fukushima-Jahrestag gar nichts mehr – 4000 AtomkraftgegnerInnen, unterstützt von 25 Landwirten mit ihren Treckern – belagerten den von der Polizei abgeschirmten Haupteingang der Urananreicherungsanlage Gronau.

Die klare Botschaft an den Urananreicherer Urenco sowie die Bundes- und Landesregierung lautete: „Die Tage der Urananreicherung in Gronau und Deutschland sind gezählt – wer aus der Atomenergie aussteigen will, darf nicht länger den Uranbrennstoff für jedes 10. AKW rund um den Globus exportieren!“

Bewegend berichtete Naho Dietrich-Nemoto aus Fukushima-City über die dramatischen Folgen des Super-GAUs für ihre Heimat. Sie rief die Anwesenden eindringlich auf, für das Abschalten aller Atomanlagen zu kämpfen. Zur Erinnerung: Auch die Urenco hat in der Vergangenheit gerne den Fukushima-Betreiber Tepco mit Uranbrennstoff beliefert – bis heute kein Wort der Entschuldigung dafür. Vor der Uranfabrik erinnerte dann Olga Podosenova aus Ekaterinburg daran, dass die Urenco zudem bis 2009 rund 27 000 Tonnen Uranmüll aus Gronau nach Russland exportiert hat, wo die Uranmüllfässer auch in der Nähe von Ekaterinburg am Ural unter freiem Himmel vor sich hinrosten.
Die Demo in Gronau war heute bei weitem nicht die einzige Demo: In Brokdorf umzingelten 3000 Leute das AKW, in Gundremmingen waren 5500, in Neckarwestheim 5000 Menschen vor den jeweiligen AKW und in Hannover demonstrierten 7000 Menschen für die sofortige Stilllegung des AKW Grohnde an der Weser, während am Abend nahezu 25 000 Menschen eine Lichterkette vom geplanten Endlager Schacht Konrad zur absaufenden Katastrophen-Atommüllkippe Schacht Asse bildeten. Im französischen Rhone-Tal bildeten an die 80 000 Menschen eine 230 km lange Menschenkette zwischen Lyon und Avignon – ein beeindruckendes Zeichen für die Lebendigkeit des Atom-Widerstands in Frankreich!

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