Hornissen – die friedlichen „Ungeheuer“

Friedliches Zusammenleben mit einem Hornissenvolk ist für viele Menschen kaum vorstellbar – im Gegenteil: Noch immer werden Hornissenvölker vergiftet, verbrannt oder ausgeräuchert, sobald sie entdeckt worden sind. Sie sind ein Drittel größer als Wespen und am schwarz-braunen Mittelteil gut zu erkennen.

Sie tanzen nur einen Sommer lang.

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Hornissen gelten immer noch als gefährliche Tierart, die es sofort zu bekämpfen gilt, wenn irgendwo auf dem Dachboden, in Jagdkanzeln, in Rolladen-Kästen oder an Hausüberständen das Nest entdeckt wird.

Noch immer gilt die Mär von den aggressiven Großinsekten, die angeblich mit drei Stichen einen Menschen und mit sieben Stichen ein Pferd töten können.

Ein Märchen: Im Labor überlebten selbst Mäuse acht Hornissenstiche.

Aus dem Leben der Hornisse

Sie tanzen nur einen Sommer lang.

Wie die anderen einheimischen Hautflügler leben Hornissenvölker immer nur einjährig, das heißt: Nach den ersten scharfen Frösten im Herbst stirbt das ganze Volk ab. Nur die im August begatteten Königinnen gründen allein im nächsten Frühjahr den neuen Hornissenstaat. Auf dem Höhepunkt der Entwicklung kann der Hornissenstaat auf maximal einige hundert Arbeiterinnen, Jungköniginnen und Männchen anwachsen.

Hornissenstiche sind nicht gefährlicher als die Stiche von anderen Insekten; ausgenommen Allergiker. Diese sollten nach jedem Insektenstich sofort den Arzt aufsuchen. Hornissen jagen alle möglichen Insekten, vor allem Fliegen . Bei einer Untersuchung von Hornissenbeute wurde festgestellt, dass sie zu 90 Prozent aus Fliegen und Wespen bestand. Die Hornissen selbst ernähren sich von Nektar, Obst und Pflanzensäften. Sie kommen nicht ins Haus und naschen auch nicht am Kaffeetisch.

Ihre Brut füttern sie mit lebend erbeuteten Insekten, also ein biologischer Fliegenfänger zum Nulltarif!

Pfiffige Gartenbesitzer nutzen dies längst aus und hängen einen Hornissenkasten im Garten auf.

Die Hornisse ist als „geschützte Art “ in die Bundesartenschutzverordnung aufgenommen worden.

Wer ihre Lebensweise und ihr Verhalten kennt, kann Tür an Tür mit ihnen leben.

www.nabu.de

www.hornissenschutz.de

Das Hornissenfaltblatt „Mit Hornissen leben“ kann kostenlos bei den Umweltämtern in den Gemeinden und Städten des Kreises Steinfurt abholt werden.

Buchtipp: Schützt die Hornissen

Weitbrecht-Verlag, Stuttgart

Naturschutz in der Gemeinde

Edition Erdmann

 Emsdetten, den 04. Aug. 2011

NABU / B.H.

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