BUND-Kreisgruppe Steinfurt kritisiert geplante Bohrungen nach Erdgas

Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) im Kreis Steinfurt lehnt die geplanten Erdbohrungen, um sogenanntes unkonventionelles Erdgas im Münsterland zu fördern, ab.


Bekanntlich hat der US-amerikanische Ölkonzern ExxonMobil Suchbohrungen an mehreren Standorten beim zuständigen Regierungspräsidenten in Arnsberg beantragt. Als sicher gilt unterdessen, dass im nächsten Jahr in Borken, Drensteinfurt und auch in Nordwalde gebohrt wird.

Die BUND-Kreisgruppe erklärt sich solidarisch mit den Bürgern in Nordwalde, die bereits eine Bürgerinitiative gegründet haben, um die Bohrungen und die damit verbundenen Gefahren für Umwelt und Gesundheit der Menschen zu verhindern.
Die Umweltschützer halten diese Gefahren für zu hoch und für nicht kalkulierbar. Zusammen mit den besorgten Bürgern fordert der BUND Umweltverträglichkeitsprüfungen und eingehende wissenschaftliche Untersuchungen noch vor der ersten Probebohrung.

Vor allem die Art und Weise, wie das Gas aus unterirdischen Kohleflößen herausgetrieben werden soll, um es an die Oberfläche zu pumpen, sei zu riskant.

„Die Probleme entstehen hauptsächlich durch das HydroFrac genannte Verfahren“.

Nach einer normalen vertikalen Bohrung in die Tiefe werde dabei an geeigneter Stelle horizontal, sozusagen um die Ecke, weitergebohrt. Der Bohrgang werde mit einer Röhre ausgekleidet und Wasser mit hohem Druck in das umgebende Gestein gepresst werde, um das Gas aus Hohlräumen freizusetzen.

„Das Problem dabei ist allerdings: Das Frac-Wasser enthält eine unbekannte Zahl von aggressiven und giftigen Chemikalien. Welche das sind, erfährt man von ExxonMobil aber nicht.“
Auch wo das belastete Bohrwasser verbleibt, sei mehr als ungewiss. Einige Experten schließen die Kontamination des Grundwassers, etwa durch Gesteinsspalten, in Zukunft nicht aus.

Das Versorgungsunternehmen Gelsenwasser, einer der größen Lieferanten von Trinkwasser in der Region, hat jedenfalls schon erhebliche Bedenken gegen die Förderpläne geäußert.
Der Öl-Multi ExxonMobil spricht dagegen von der Unbedenklichkeit des Verfahrens und dessen jahrelang in Niedersachsen bewährte Praxis. Dort wird jedoch aus über 4000 Meter Tiefe Schiefergas gefördert, im Münsterland liegen die angepeilten Lagerstätten nur rund 2000 Meter tief unter der Erde.

Wenn die Bezirksregierung dem Antrag von ExxonMobil zustimmt, könnte die erste Probebohrung im Januar niedergehen. Der Rat der Gemeinde Nordwalde hat der Bohrung inzwischen zugestimmt. Wohl wegen der Aussicht auf die vom Konzern zu zahlende Gewerbesteuer, vermuten die Umweltschützer.

Der BUND hält die Gefahren für zu hoch und für nicht kalkulierbar und fordert Umweltverträglichkeit-sprüfungen und eingehende wissenschaftliche Untersuchungen noch vor der ersten Probebohrung.

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